Friedhof Glashütte: Projekt historische Grabstätten und Rundgang
Auf dem Friedhof in Glashütte, welcher sich im Eigentum der Kirchgemeinde befindet und von dieser auch betrieben wird, befinden sich zahlreiche historische Gräber, für die die Nutzungsdauer abgelaufen ist und es keine Nutzungsverträge mehr gibt. Grundsätzlich wären diese dann zurückzubauen. Jedoch wird durch viele Gräber an die interessante und wechselvolle Geschichte der Stadt und ihrer Bewohner erinnert. Teils wurden einige Gräber bereits als Kulturdenkmäler eingestuft.
Um diese Grabstätten zu erhalten, haben sich die Stadt und Kirchgemeinde Glashütte 2020 ausgetauscht. Als Grundlage für die Entscheidung, welche historischen Grabstellen erhalten werden sollen und welcher Aufwand zu erwarten ist, wurde eine entsprechende Konzeption in Auftrag gegeben. Fördermittel konnten aus dem Kleinprojektefond der LEADER Region Silbernes Erzgebirge i. H. v. ca. 14 TEUR für das Projekt „Historischer Lehrpfad zu Gräber-Denkmälern von bedeutenden Persönlichkeiten auf dem Glashütter Friedhof (Konzeptentwicklung, Entwurf und öffentliche Vorstellung)“ von der Stadt gesichert werden. Den Auftrag für das Projekt über 17.500 EUR hat das Architekturbüro Kern aus Dresden erhalten. Hilfreiche Partner waren u. a. das Deutsche Uhrenmuseum Glashütte und die Kirchgemeinde sowie Bürger, die in einem öffentlichen Workshop im Herbst 2020 im Arthur-Fiebig-Haus einbezogen wurden.
Die Ergebnisse liegen nunmehr in Form einer Publikation vor, in welcher ein Rundgang entgegen dem Uhrzeigersinn auf dem Friedhof Glashütte beschrieben ist. Die 25 ausgewählten Grabstellen und Gedenksteine sind nummeriert und werden durch kleine Tafeln aus Edelstahl gekennzeichnet. Innerhalb des Rundgangs kann der Besucher die verschiedenen Abteilungen des Friedhofs wahrnehmen und sich an den vielfältigen Blickwinkeln erfreuen. Besonders ist die Aussicht von den Terrassen zu würdigen. Ein Flyer wird im Eingangsbereich des Friedhofes zu finden sein und den Rundgang vorstellen. Weiterhin wird es eine Broschüre geben, welche die Grabstätten und die damit verbundenen Persönlichkeiten der Glashütter Stadtgeschichte ausführlich beschreiben soll. Diese liegt, voraussichtlich im Deutschen Uhrenmuseum Glashütte und im Tourismusbüro, bereit.
Im Haushaltsplanentwurf 2021 sind auch Mittel für die Sicherung der Grabstellen geplant. Darüber hinaus ist die Stadt bemüht, gemeinsam mit der Kirchgemeinde Fördermittel der Denkmalpflege zu beantragen.
Friedhöfe sind Orte der Ruhe und Besinnung, was bei jedem Rundgang beachtet werden sollte. Weiterhin sind sie ein wichtiger Bestandteil unserer kulturellen Traditionen und widerspiegeln die Geschichte auf eigene, besondere Weise. Der Glashütter Friedhof besteht seit fast 450 Jahren und dokumentiert einen Teil der über 500-jährigen Stadtentwicklung.